A

Alles ist gepackt, um alle Visa und Reiseunterlagen haben wir uns gekümmert, also kann es endlich losgehen, oder?

Eine kleine Umstellung in unserer Planung stand an. Leider war Anja noch etwas dazwischen gekommen, das dringend erledigt werden musste. Also kurze Besprechung, Neuplanung und folglich ging es vorerst nur für mich los in die Türkei. Anja buchte schnell um, so dass sie 5 Tage später starten wird. Treffpunkt wird Van am Van-See sein. Sehr schade, aber da wir schon vor 6 Jahren in der Ost-Türkei waren, werde ich auf alten Pfaden wandern, die wir also beide bereits kennen.

Übersichtskarte der Türkei mit eingezeichnetem Flug von Berlin über Istanbul nach Erzurum.

Übersichtskarte der Türkei mit eingezeichnetem Flug von Berlin über Istanbul nach Erzurum.

Am Dienstag um 15:45 Uhr ging mein Flug mit Turkish Airlines von Berlin-Tegel nach Istanbul, Flughafen Sabiha Gökçen auf der asiatischen Seite. Dort musste ich aus dem Flughafen raus, um zum Hotel zu kommen, also war ich kein Transit-Passagier. Nun folgt eine Ewigkeit warten in einer Schlange an der Passkontrolle, die ich in dieser Form noch nie erlebt hatte. In Gedanken versunken dachte ich noch an meine längsten Warteschlangen und fand ich in meiner Kindheit wieder: der Heidepark Soltau. Dort gab es doch immer diese kleinen Schildchen an den Geländern: „Ab hier noch 45min…“. Nachdem 5min in der Schlange gar nichts passierte, stellte ich mich einfach viel weiter vorne in die Schlange und übersprang so bestimmt die Hälfte der wartenden Leute. Trotz alledem ging es nicht vorwärts. 2 ½ h später war es geschafft! Puh…

Danach schnell zum Bus und doch noch 50min warten, bis er endlich vor mir stand. Frühzeitig fand Anja im Internet ein sehr gutes Angebot für ein Hotelzimmer, da wir ja wissen, was uns mit Zelt und Kocher noch für Übernachtungen erwarten (können). Also schön mit dem Linienbus dahin, denn um mein Gepäck musste ich mich nicht kümmern, da es direkt nach Erzurum weitergeleitet wurde. Also einmal Deluxe mit Frühstück als Eröffnung für die folgenden Monate…

Am nächsten Morgen musste ich schon recht früh aufstehen, da ich mir auch ein wenig mehr von dem Frühstück erhofft hatte – ich glaube, ich war auch der einzige Gast – und eigentlich so richtig schlemmen wollte. Naja, war nicht so dolle und die Flatrate Kaffee, die so angepriesen wurde, waren dann 3 Päckchen Nescafé. Hmmm, lecker… oder auch nicht!

Im Hotel versicherte man mir auf diverse Nachfragen, wo denn der Bus zum Flughafen abfahren würde und ich ja auch mit dem Bus zum Hotel gekommen bin, dass es keinen Bus gäbe. Aha… Also irgendwie mit einem Taxi zurück. Um 11:00 Uhr ging auch mein Flieger planmäßig nach Erzurum. Wie ich noch in Erinnerung habe, ist die Stadt auch nicht dringend sehenswert. Deshalb gab es den Plan, direkt an dem Tag noch nach Yusufeli im Norden von Erzurum zu fahren.

Irgendwie hat es mein Gepäck dann doch nicht so gemocht, alleine in Istanbul zu übernachten, weshalb es dann einfach ein wenig stinkig war und nicht zu mir zurück wollte. Das Gepäckband stoppte nach einer Weile, ohne dass ich meinen Rucksack darauf fand. Hmm, naja, ich hatte ja ein wenig damit gerechnet, somit war es nicht das große Problem, die nächsten Tage mit meinem Handgepäck auszukommen. Aber den Service-Kräften erst einmal klar zu machen, dass ich nicht in Erzurum bleiben werde, sondern am gleichen Tag nach Yusufeli weiterreise, verging auch nochmal ein bisschen Zeit.

Wiederum wurde mir vor dem Flughafen aus dem Mund eines Taxi-Fahrers erklärt, dass es zum Busbahnhof keinen Bus vom Flughafen gäbe. Naja, die Touris haben es ja, also wieder mit dem Taxi weiter… Dort angekommen kaufte ich mir eilig ein Ticket, um endlich am Zielort einzutreffen und musste trotzdem 1 ½ h warten. Naja, ich bin ja nicht in Berlin. Im Bus sitzend erinnerte ich mich an die landschaftlich traumhafte Fahrt nach Yusufeli. Tolle Formationen aus Stein, schroffe Felsen überall und enge Schluchten mit einer noch schmaleren Strasse prägten die Bustour.

Ich wusste nicht so genau, was mich in der Stadt erwarten würde, denn im Reiseführer aus dem Jahr 2008 stand, dass man sich unbedingt beeilen müsse, um die Stadt noch zu sehen. Damals war es schon beschlossene Sache, dass das komplette Tal geflutet werden sollte und ganze 13 Staudämme gebaut werden sollten. Wo diese nun entstehen sollen, ist (mir) nicht ganz klar. Wen es interessiert, hier findet sich der englische Wikipedia-Eintrag dazu. Als ich in der Stadt ankam, sah es in keinster Weise danach aus, dass hier in ein paar Jahren alles geflutet werden soll. Viele neue Wohnhäuser, ein paar neue Hotels und reges Treiben in den Straßen prägten das neue Stadtbild. In Gedanken ging ich den bekannten Weg zur Greenpiece-Pension, wo wir vor 6 Jahren bereits gezeltet hatten. Eine neue Straße und diverse Wohnhäuser direkt um die Pension herum veränderte die in Gedanken bestandenen Erinnerungen. Auch die Pension selbst hat einige neue Holzbauten erhalten, also wurde auch hier ordentlich ausgebaut. Der ehemalige liebe Inhaber war immer noch dort, also wusste ich, kann es nur schön werden.

Ich bekam ein Einzelzimmer ganz oben im neuen Haus mit Toilette und Dusche, WiFi war auch verfügbar. Mit diesen Voraussetzungen konnte ich dann sehr gut schlafen…

Es gibt 1 Kommentar

  1. Carsten

    Hallo Henrik,

    sehr schön, dass man Eurem Trip hier ausführlich in Bild & Text verfolgen kann. Weiter so. Ich bin jetzt angefixt, da musst Du nun mindestens wöchentlich eine Dosis spendieren 🙂

    Bist Du wieder vereint mit Anja und Deinem Gepäck?

    Liebe Grüße
    Carsten


Neues Kommentar